Hinsehen statt Wegsehen – ZIVILCOURAGE

Der Begriff Zivilcourage wird häufig assoziiert mit unerschrockenen Heldentaten. Da sind Menschen, die mit ihrem Aufbegehren gegen die Verletzung bürgerlicher Grundrechte, gegen Gewalt und Menschenverachtung als sog. Vorbilder für Zivilcourage gelten. Der herausragende Mut einzelner darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass zivilcouragiertes Verhalten gerade auch „im kleinen“, in verschiedensten Lebensbereichen (Familie, Arbeitsplatz, Schule, öffentlicher Raum …) möglich und notwendig ist, wenn Menschen beleidigt, ausgelacht, gedemütigt, bedroht oder angegriffen werden (z.B. bei Gewalt im öffentlichen Raum, Mobbing an Schulen und am Arbeitsplatz, rassistischen und antisemitischen Pöbeleien und häuslicher Gewalt). Nicht wegsehen, sondern aktiv handeln, sich einmischen, wenn andere Hilfe brauchen, darum geht es. Um andere zu schützen oder zu unterstützen, reicht oft eine kleine Geste, ein klares Wort …

Jeder kann etwas tun, um andere zu schützen oder zu unterstützen. Aber oft hindern uns Angst, Ohnmacht, Unsicherheit oder Gleichgültigkeit daran, in entscheidenden Momenten aktiv zu sein und einzugreifen. An diesem Abend wollen wir uns damit beschäftigen, was es heißt einzuschreiten und vor allem wie jeder von uns einschreiten kann, um anderen zu helfen.

Referent: Michael Kirk, Diakon, arbeitet als Schulsozialarbeiter am Gymnasium Harsewinkel.